Zahlen & Fakten

Die Herausforderung

Vermeidbare Lebensmittelabfälle

Unter großem Ressourcenaufwand werden täglich Tonnen an Lebensmitteln produziert, gelagert, transportiert, (weiter-)verarbeitet, gehandelt und zubereitet – ein beträchtlicher Teil davon landet global gesehen allerdings nicht in unseren Mägen, sondern im Mist. Lebensmittelabfälle entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: bei der Produktion, im Handel, in Privathaushalten und auch in der Außer-Haus-Verpflegung (dazu zählen Großküchen wie in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Betriebsrestaurants, aber auch in Gastronomie und Hotellerie). Das verbraucht nicht nur wertvolle Ressourcen und belastet das Klima sondert bedeutet für Betriebe auch finanziellen Verlust. Die Ursachen sind oftmals komplex, doch es gibt zahlreiche Lösungsansätze – sei es was Planung, Portionsgröße, Bestellprozesse, Verwertung von Resten oder die Sensibilisierung von Mitarbeiter*innen und Gästen betrifft. Gerade der letzte Punkt ist besonders wichtig: Denn Lebensmittelabfallvermeidung gelingt nur, wenn alle mithelfen. Wird der Lebensmittelabfall reduziert, hilft das nicht nur der Umwelt – im Idealfall kann der dadurch frei werdende Wareneinsatz wiederum in qualitativ hochwertige, nachhaltige, regionale Lebensmittel fließen.

Zahlen und Fakten

Global

  • Rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel werden laut Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO, 2011) jedes Jahr weltweit verschwendet. Rund 13 % gehen als „Food Loss“ zwischen Feld und Verteilung verloren (FAO, 2022) und rund 17% fallen als „Food Waste“ in Haushalten, in der Außer-Haus-Verpflegung und im Einzelhandel an (UNEP, 2021), wobei die Menge je nach Region bzw. Land stark schwankt.

Österreich

  • Auch in Österreich landen zu viele Lebensmittel im Müll – der anfallende Lebensmittelabfall (vermeidbar und unvermeidbar) entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird hierzulande jährlich auf rund 1,2 Millionen Tonnen geschätzt. Der größte Anteil entfällt mit rund 741.500 Tonnen (418.000 Tonnen vermeidbarer Anteil) auf österreichische Privat-Haushalte. Auch in anderen Bereichen wie der Außer-Haus-Verpflegung mit rund 178.00 Tonnen (davon 134.000 Tonnen vermeidbarer Anteil) Lebensmittelabfällen pro Jahr (dazu zählen Krankenhäuser, Pflegeheime oder Schulen, genauso wie Gastronomie und Hotellerie) besteht großes Einsparpotenzial.[1]

[1] Quelle: BMK/Umweltbundesamt, Zahlen für das Jahr 2021, Stand: 2023; siehe auch: Bundes-Abfallwirtschaftsplan Statusbericht 2023

Außer-Haus-Verpflegung

Der Verlustgrad (Verhältnis der ausgegebenen Speisen zu Lebensmittelabfällen) variiert je nach Betrieb der Außer-Haus-Verpflegung stark mit einer Bandbreite von 2 bis zu 63 Prozent. Die höchsten Verlustquoten gibt es in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern (28%) und Pflegeheimen (21%). In Gastronomie beträgt die Verlustquote durchschnittlich 13% und in Betriebsrestaurants 10% – auch hier schwankt die Lebensmittelabfallmenge allerdings stark von Standort zu Standort.

Um die Menge an vermeidbaren Lebensmittelabfällen in der Außer-Haus-Verpflegung zu reduzieren, bietet die Initiative United Against Waste Serviceangebote, die Betrieben dabei helfen sollen – im Bereich Gemeinschaftsverpflegung & Großküchen mit dem Monitoringsystem „Mone(y)tor“, und in der Gastronomie und Hotellerie mit dem Beratungsprogramm „Küchenprofi(t)“.

Lösungsansätze
  • Monitoring: Lebensmittelabfall systematisch erheben und beobachten
  • Sensibilisierung: MitarbeiterInnen auf das Thema aufmerksam machen und schulen
  • Portionsgrößen: Gerichte in unterschiedlichen Portionsgrößen anbieten
  • Wählbarkeit: Gäste bei Menükomponenten wählen lassen
  • Bestellsystematik optimieren
  • Am Buffet: Kleinere Gebinde verwenden und diese dafür öfters nachbestücken
  • Überproduktion vermeiden: durch umsichtige Bedarfsplanung und laufende Nachproduktion
  • Kommunikation: Gäste informieren bzw. Alternativen anbieten, wenn nicht mehr alle Menükomponenten bis zum Küchenschluss verfügbar sind
  • Rezepturen und Menüplanung optimieren
  • Wiederverwertung und Haltbarmachen: Speisen am nächsten Tag als vergünstigte „Restlmenüs“ anbieten oder für spätere Verwendung einfrieren (zum Beispiel Gulasch)
  • Genaues Abfragen der Essenswünsche bei Kunden
  • Präzises Schöpfen mit geeignetem Portionier-Werkzeug