Rückblick 2022

26. September bis 2. Oktober 2022

Anlässlich des von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen Internationalen Tag gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September gingen die Aktionstage zum Thema Lebensmittelabfallvermeidung in der Außer-Haus-Verpflegung heuer von 26. September bis 2. Oktober 2022 in die vierte Runde!

Mit Unterstützung des Klimaministeriums, den teilnehmenden Bundesländern und zusammen mit 179 Großküchenpartnern, sowie Betrieben aus Hotellerie und Gastronomie machte United Against Waste Österreich auch heuer unter dem Motto „Nix übrig für Verschwendung“ eine Woche lang gezielt auf das Thema Lebensmittelabfallvermeidung aufmerksam. Im Rahmen einer Informationskampagne (z.B. über Plakate, Aufsteller, Postkarten, Sticker & Getränkeuntersetzer) wurden Mitarbeiter:innen und Gäste informiert, wie sie zur Lebensmittelabfallvermeidung beitragen können. Über Medienarbeit, ein Gewinnspiel und Online-Botschaften wurde der Aufruf auch in den (sozialen) Medien verbreitet.

Wir bedanken uns bei unseren Partner:innen für das Engagement!

 

Die Herausforderung: Vermeidbare Lebensmittelabfälle

Unter großem Ressourcenaufwand werden täglich Tonnen an Lebensmitteln produziert, gelagert, transportiert, weiterverarbeitet und zubereitet – 1/3 davon landet global gesehen allerdings nicht in unseren Mägen, sondern im Mist. Lebensmittelabfälle entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: bei der Produktion, im Handel, in Privathaushalten und auch in der Außer-Haus-Verpflegung (dazu zählen Großküchen wie in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Betriebsrestaurants, aber auch in Gastronomie und Hotellerie).

In österreichischen Großküchen macht der entsorgte Lebensmittelabfall (ohne Zubereitungsreste) im Schnitt 22 % der ausgegebenen Essensmenge aus. Das entspricht 61.000 Tonnen vermeidbarer Lebensmittelabfälle pro Jahr oder dem Gewicht von 2.350 voll beladenen Müllsammelfahrzeugen. Der Verlustgrad (entsorgter Lebensmittelabfall im Verhältnis zur ausgegebenen Speisemenge) variiert je nach Betrieb stark mit einer Bandbreite von 3 bis zu 54 Prozent. Die höchsten Verlustquoten gibt es in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern. In Gastronomie und Hotellerie beträgt die Verlustquote durchschnittlich 13% – auch hier schwankt die Lebensmittelabfallmenge allerdings stark von Standort zu Standort.

Das verbraucht nicht nur wertvolle Ressourcen und belastet das Klima sondert bedeutet für Betriebe auch finanziellen Verlust. Die Ursachen sind oftmals komplex, doch es gibt zahlreiche Lösungsansätze – sei es was Planung, Portionsgröße, Bestellprozesse, Verwertung von Resten oder die Sensibilisierung von Mitarbeiter*innen und Gästen betrifft. Gerade der letzte Punkt ist besonders wichtig: Denn Lebensmittelabfallvermeidung gelingt nur, wenn alle mithelfen. Wird der Lebensmittelabfall reduziert, hilft das nicht nur der Umwelt – im Idealfall kann der dadurch frei werdende Wareneinsatz wiederum in qualitativ hochwertige, nachhaltige, regionale Lebensmittel fließen.

Mehr Zahlen & Fakten
Mehr zu Lebensmittelabfallvermeidung in Gesundheitseinrichtungen
Mehr zu Lebensmittelabfallvermeidung in der Schulverpflegung
Tipps für Zuhause

Tipps fürs Essen auswärts
Fotogalerie "Nix übrig" 2022
  • Küchenteam aus dem Wohnheim Reichenau der Innsbrucker Soziale Dienste

  • Küchenteam, Mitarbeiter:innenrestaurant "O", Gaumenglück

  • Küchenteam der Klinik Hietzing, Wiener Gesundheitsverbund

  • Küchenteam Max Catering

  • Mitarbeiter:innenrestaurant Dynatrace Linz, Gourmet

  • Küchenteam Menümanufaktur

  • Küchenteam Sanatorium Kettenbrücke

  • Küchenteam Rehazentrum Bad Hofgastein, PVA

  • Küchenteam "The Hive", Gaumenglück

  • Mitarbeiter:innenrestaurant, Siemens Linz, Gourmet

  • Rehabilitationszentrum Bad Tatzmannsdorf, PVA

  • Mitarbeiter:innenrestaurant, TGW Wels, Gourmet

  • Patisserie, Max Catering

  • Mitarbeiter:innenrestaurant "Lakeside", Siemens City, Eurest

  • Küchenteam, Go Gastro

  • Küchenteam Kulinario Linz

  • Küchenteam Jedlersdorf, Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser

  • Sodexo-Betriebsrestaurant in der ÖAMTC-Zentrale Wien

  • Küchenteam Kulinario Ried

  • Küchenleiterin Renate Vielmetti und Kaufmännische Direktorin Regina Bauer des LK Mauer (c) Karin Golicza

  • Küchenteam Leopoldau, Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser

  • Küchenteam Kulinario Wien

  • Küchenteam im Betriebsrestaurant des Styria Media Center, Gourmet

  • Rehabilitationszentrum Laab im Walde, PVA

  • Pflegeheim St. Vinzenz, Sodexo

  • Mitarbeiter:innenrestaurant bei der KNAPP AG, Gourmet

  • Küchenteam Tamariske Sonnenhof,Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser

  • Mitarbeiter:innenrestaurant der AVL, Gourmet

  • Mitarbeiter:innenrestaurant bei Saubermacher, Gourmet

  • Monika Prammer und Claudia Weinbrenner vom Landesklinikum Amstetten

  • Küchenteam im Betriebsrestaurant der WKO Graz, Gourmet

  • Sodexo-Betriebsrestaurant im Medienhaus Wien

  • Sodexo-Betriebsrestaurant der Firma Schrack

  • Küchengruß aus dem Sodexo-Betriebsrestaurant der Firma MAN

  • Sodexo-Betriebsrestaurant bei TÜV Austria

  • Sodexo-Betriebsrestaurant "Kuchl" der Wiener Stadtwerke

  • Sodexo-Betriebsrestaurant im MGC Tricore

Medienaktionen in Wien, Graz, Innsbruck und Klagenfurt
  • Am 27.9.22 luden wir zum Mediengespräch in Wien zum Thema "Lebensmittelabfallvermeidung in der Schulverpflegung" mit Christian Holzer (Sektionschef für „Umwelt und Kreislaufwirtschaft“ im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), Vizebgm. & Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Gudrun Obersteiner (BOKU), Claudia Ertl-Huemer (Gourmet) und Franz Lahmer (Max Catering).

  • Passend zum Thema fand das Gespräch direkt im Speisesaal der Ganztagesvolksschule Wilhelm-Kreß-Platz in Wien statt. Danke an Frau Direktorin Pudill für die Gastfreundschaft!

  • Herausforderungen und Lösungsansätze zur Abfallvermeidung in der (Wiener) Schulverpflegung werden aktuell von United Against Waste und im Rahmen eines Forschungsprojekts der BOKU unter die Lupe genommen.

  • Christian Holzer, Sektionschef für „Umwelt und Kreislaufwirtschaft“ im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie strich hervor, dass Lebensmittelabfallvermeidung einen wichtigen Beitrag für Klimaschutz spielt und auch angesichts der aktuellen Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie ein wichtiger Beitrag zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen ist.

  • Wiener Vizebgm. & Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr lieferte Zahlen und Fakten zur Wiener Schulverpflegung: täglich werden rund 45.000 Kinder an 186 Schulstandorten mit Ganztagesbetreuung im Auftrag der Stadt Wien mit warmer Mittagsverpflegung und Schuljause versorgt. Bei Lebensmittelabfällen gibt es Vermeidungspotenzial - deshalb unterstützt die Stadt Wien Initiativen wie United Against Waste.

  • Wiener Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky betonte die Bedeutung, die der Ort Schule für die Umweltbildung von Heranwachsenden hat und erzählte vom neuen FoodTrailer der Stadt Wien, der auch an Schulen Halt macht und Hintergrundwissen zu Lebensmitteln vermittelt.

  • Gudrun Obersteiner, Universität für Bodenkultur, Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft wies auf das Einsparpotenzial bei Lebensmittelabfällen in der Schulverpflegung hin. In einem Forschungsprojekt der BOKU werden die Lebensmittelabfälle an Schulen detailliert gesammelt, sortiert und analysiert und anhand von Umfeldanalysen die Ursachen dafür erforscht.

  • Claudia Ertl-Huemer, Geschäftsfeldleiterin Education & Care Catering GOURMET erzählte aus der Praxis eines Cateringunternehmens u.a. darüber, wie man Kindern gesunde Speisen in Gerichten näher bringen kann.

  • GOURMET versorgt zahlreiche Schüler:innen an öffentlichen Wiener Ganztagesschulen täglich mit Speisen und verköstigte beim Mediengespräch die Gäste mit vegetarischen Aufstrichbroten.

  • Christine Ehrenhuber von United Against Waste führte durch das Gespräch.

  • Als Vor-Ort-Installation baute die BOKU den "Tatort Biotonne" auf.

  • Die Installation ist Teil eines Workshopkonzepts, bei dem Kinder als "Detektive" erforschen, warum und welche Lebensmittel häufig in der Tonne landen.

  • Schüler:innen der GTV Wilhelm-Kreß-Platz begutachteten die Lebensmittel, die täglich in österreichischen Haushalten im Müll landen.

  • Am 28.9.22 rückten wir "Lebensmittelabfallvermeidung in Krankenhäusern" bei einem Mediengespräch im LKH Graz II in den Fokus zusammen mit Nachhaltigkeitslandesrat Johann Seitinger,
    Rudolf Elsenwenger, Umwelt- und Klimaschutzkoordinator KAGes , Bernhard Haas (Betriebsdirektor LKH Graz II Standort Süd, KAGes) und
    Walter Mayer (Leiter der Zentralküche LKH Graz II Standort Süd, KAGes).

  • Krankenhäuser haben es bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen aufgrund des Bedarfs an unterschiedlichen Kostformen, der hohen Fluktuation und dem unterschiedlichen Gesundheitszustands von Patient:innen und einer oftmals komplexen Logistik besonders schwer. Die steiermärkischen Krankenanstalten (KAGes) stellen sich diesen Herausforderungen und haben Lebensmittelabfallvermeidung als wichtiges Element in ihrer Umweltstrategie verankert.

  • Nachhaltigkeitslandesrat Seitinger betonte das ökologische und ökonomische Potenzial von Lebensmittelabfallvermeidung anlässlich des Welttags gegen Lebensmittelverschwendung.

  • Seit mehreren Jahren beteiligten sich KAGes-Standorte an den Programmen von United Against Waste wie einem regelmäßigen Abfallmonitoring , Mitarbeiter:schulungen und einem Forschungsprojekt zu Bestellsystemen. „Die ersten Ergebnisse beim Monitoring mit Verlustgraden von teilweise über 40 % haben in einzelnen Häusern Alarmglocken läuten lassen. Gleichzeitig waren diese Werte auch Ansporn, engagiert Maßnahmen umzusetzen.“ so der Umwelt- und Klimaschutzkoordinator Rudolf Elsenwenger.

  • Vorreiter bei der Lebensmittelabfallvermeidung ist das LKH Graz II. „Die Kombination aus Vorproduktion (Cook & Chill) mit einer Frischproduktion für die Mitarbeiter:innen im Restaurant sorgt für mehr Flexibilität. Patient:innen bieten wir Wahlmöglichkeiten z.B. beim Salat und auch eine gute bereichsübergreifende Kommunikation zwischen Stationen, Diätologie und Küche, hilft dabei, bedarfsgerechter zu produzieren“, berichtet Betriebsdirektor Bernhard Haas.

  • Ein weiterer Schlüssel zur Lebensmittelabfallvermeidung liegt in der Schulung von Mitarbeiter:innen. Das sieht auch Walter Mayer so. Er ist Leiter der Zentralküche LKH Graz II Süd und hat seine Küchenmitarbeiter:innen 2021 in die „Food Waste Coach“-Ausbildung geschickt

  • Franz Tragner von United Against Waste führte durch das Gespräch.

  • Nach dem Gespräch gewährte uns Küchenleiter Walter Mayer Einblick in seine Großküche.

  • Am Hauptstandort LKH Graz II Süd werden täglich ca. 3000 Mahlzeiten pro Tag zubereitet – das sind über 1 Million Essen im Jahr!

  • Auch Patient:innen können ihren Beitrag zu Lebensmittelabfallvermeidung leisten - deshalb beteiligen sich die Steiermärkischen Krankenanstalten auch an unserer Informationskampagne bei den Aktionstagen "Nix übrig für Verschwendung".

  • In Innsbruck stellten wir am 28.9.22 unseren neuen eLearning-Kurs "Food Waste Hero" vor, den wir mit dem WIFI Tirol entwickelt haben - gemeinsam mit LH-Stv.in Mag. Ingrid Felipe, Landesrätin für Umwelt- und Klimaschutz sowie Abfallwirtschaft, Franz Staggl, WK-Tirol Fachgruppenobmann Hotellerie, Philipp Stohner, Präsident Tiroler Kochverband & Leiter der Lehrküche & GenussLabor am WIFI Tirol und Norbert Schöpf, Produktmanager Wifi Tirol, Tourismus und Lebensmittelgewerbe.

  • Anlässlich des Welttags geben Lebensmittelverschwendung appellierten die Beteiligten an Betriebe, die Unterstützungsangebote bei der Abfallvermeidung zu nutzen.

  • "Wir müssen von einer Wegwerfgesellschaft zu einer im Kreislauf denkenden und handelnden Gesellschaft werden.“, so LH-Stv.in Ingrid Felipe, Landesrätin für Umwelt- und Klimaschutz sowie Abfallwirtschaft.

  • „Das Einsparpotenzial beim Warenwert durch die Reduktion von Lebensmittelabfällen ist enorm. Je nach Größe und Art der umgesetzten Maßnahmen kann ein Betrieb mehrere tausende Euro an Warenwert-Verlust im Jahr sparen!“, so Franz Staggl, WK-Tirol Fachgruppenobmann Hotellerie.

  • „Angesichts von Zeit- und Personalmangel ist es im Küchenalltag nicht immer leicht, Schulungen durchzuführen. Mit dem neuen eLearning schließen wir somit auch eine Angebotslücke und haben ein besonders niederschwelliges, zeit- und ortsunabhängiges Tool entwickelt, um Küchenpersonal zu erreichen“, berichtet Philipp Stohner, Präsident des Tiroler Kochverbands und Leiter der Lehrküche & GenussLabor am WIFI Tirol.

  • Bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Abfallreduktion spielen auch die Mitarbeiter:innen eine zentrale Rolle. Deshalb ist Bewusstseinsbildung sowohl bei Mitarbeiter:innen, als auch bei Gästen ein wichtiger Hebel, damit Lebensmittelabfallvermeidung am Ende des Tages gelingt - weiß Christine Ehrenhuber von United Against Waste.

  • "In den neuen eLearning-Kurs sind viel Herzblut und Arbeitsstunden geflossen - die Schulung hat die Vorteile, dass sie Teilnehmer:innen abwechslungsreich und interaktiv Lehrinhalte vermittelt", so Norbert Schöpf, Produktmanager Wifi Tirol, Tourismus und Lebensmittelgewerbe.

  • Die Kärntner Umweltlandesrätin Sara Schaar war am 8.9.22 im Elisabethinen Krankenhaus Klagenfurt zu Gast und setzte mit Elke Haber (Kaufmännische Direktorin des EKH), sowie Klaus Weis
    (Food Manager, Markas GmbH) und Elke Schlederer-Oberhauser
    (Gründerin „Best of the Rest“, Pionierin für Lebensmittelverwertung) ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung. Wir freuen uns, das Land Kärnten heuer auch bei den Aktionstagen "Nix übrig für Verschwendung" als Unterstützer dabei zu haben!

  • Als Kärntner Vorreiterbetrieb ist das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt seit 2019 Partner von United Against Waste und setzt zusammen mit Verpflegungspartner Markas auf Abfallmonitoring und gezielte Maßnahmen gegen Lebensmittel im Müll.

  • Aktuell werden in der Küche des EKH Klagenfurt von Küchenchef Mario Waldhauser und seinem Team rund 500 Portionen pro Tag frisch zubereitet. (Lebensmittel-)Abfallvermeidung ist der mit der Verpflegung betrauten Firma Markas dabei ein zentrales Anliegen, das mit unterschiedlichen Ansätzen verfolgt wird.

PartnerInnen 2022

Lebensmittel sind kostbar

„Lebensmittel sind kostbar!“ ist die Initiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie die sich das Ziel gesetzt hat, in enger Kooperation mit der Wirtschaft, den Konsumentinnen und Konsumenten, mit Gemeinden und mit sozialen Einrichtungen eine nachhaltige Vermeidung und Verringerung von Lebensmittelabfällen herbeizuführen.