Oberösterreich:
LR Rudi Anschober präsentiert aktuelle Zahlen zu Lebensmittelabfällen

  • LR Anschober unterstützt Initiativen wie „United Against Waste“, um Handlungsoptionen aufzuzeigen: „Niemand will Lebensmittel verschwenden. Es passiert aus Unwissenheit über Alternativen, Gewohnheit, vielleicht Unachtsamkeit. Setzen wir gemeinsam die richtigen Maßnahmen, kann Lebensmittelab-fall aber leicht verhindert werden, wir schonen Umwelt und Natur, leben eine Wertschätzung gegenüber Produkten und Produzent/innen, tragen zur Ernährungssicherheit bei und senken die Kosten – so profitieren alle davon!“

Oö. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober hat die Halbierung des Lebensmittel-Abfalls bis 2020 in Oberösterreich zum Ziel. Dazu wurden in OÖ bereits zahlreiche Initiativen hinsichtlich Aufklärung und Maßnahmen ins Leben gerufen, aber auch die genaue Analyse, wo welche Mengen anfallen ist Teil davon.

„United Against Waste“ hat 2014 mit Unterstützung des Oö. Umweltressorts österreichweit begonnen, Mengen und Ursachen für Lebensmittelabfälle in Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung zu analysieren und konkrete Einsparmaßnahmen aufzuzeigen. Die breite Weiterführung des Projekts in OÖ im Jahr 2015 wurde vom Oö. Umweltressort von LR Rudi Anschober finanziell getragen.

Aktuell wurden im Rahmen von „United Against Waste“ in 23 oberösterreichischen Testbetrieben (7 Gastronomiebetriebe, 6 Beherbergungsbetrieben und 10 Gemeinschaftsverpflegungsbetriebe) Lebensmittelabfallerhebungen von Studierenden der Universität für Bodenkultur Wien bzw. der FH Wels vorgenommen und von Mitarbeiter/innen des Instituts für Abfallwirtschaft an der BOKU wissenschaftlich ausgewertet. In ganz Österreich nahmen insgesamt 46 Betriebe teil.

Bei diesen Erhebungen wurden an jeweils einem repräsentativen Tag alle Lebensmittelabfälle des Betriebs in fünf Küchenbereiche (Lager, Zubereitungsreste, nicht ausgegebene Speisen, Buffet- und Tellerreste) und neun Produktgruppen (Fleisch/Fisch, Obst und Gemüse, Salat, Suppen, Stärkebeilagen, Süßspeisen, Getränke, Milchprodukte, Sonstiges) unterteilt und gesondert abgewogen. Die insgesamt gewogene Abfallmenge wurde anschließend in Relation zu dem Gesamtgewicht der an diesem Tag ausgegebenen Speisen gesetzt, um den Verlustgrad an vermeidbaren Lebensmittelabfällen zu ermitteln.

Pro Betrieb ergab sich dabei ein Verlustgrad zwischen 3,3 % und 46 % bzw. eine durchschnittliche Verlustquote von 20,5 %.

Das durchschnittliche monetäre Einsparpotenzial bei den getesteten Betrieben läuft sich auf rund 7.600 € bei Gastronomiebetrieben, 17.400 € bei Beherbergungsbetrieben und 82.700 € bei Großküchen pro Jahr, wobei die Bandbreite hier, wie auch bei den vermeidbaren absoluten Verlusten, sehr groß war.

Die Gesamtsumme vermeidbarer Lebensmittelabfälle in der oberösterreichischen Außer-Haus-Verpflegung beläuft sich auf rund 24.400 Tonnen, oder auf 13 % Anteil an allen in der österreichischen Außer-Haus-Verpflegung anfallenden vermeidbaren Lebensmittelabfällen. Diese Menge verursacht einen Wasserverbrauch von 3 Mrd. Litern und emittiert so viele Treibhausgase wie bei 9.000 Erdumrundungen mit einem Mittelklassewagen entstehen würden (54.000 Tonnen CO2).

(Quellen: BOKU/Institut für Abfallwirtschaft, FH Wels, Gastro Data, GLOBAL 2000)