Nachlese:
Branchenevent der Tiroler Gemeinschaftsverpflegung

Tiroler Umweltlandesrat René Zumtobel mit Ute Ammering (Vertreterin der Agrarmarketing Tirol GmbH), Josef Norz (Schuldirektor Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Rotholz) und Elisabeth Schabbauer (United Against Waste) © Franz Oss

 

Tiroler Partnerbetriebe der Initiative United Against Waste konnten ihre Lebensmittelabfälle seit 2020 um durchschnittlich 16 Prozent reduzieren. Die jeweils besten Betriebe aus Tirol und Salzburg wurden im Rahmen der United Against Waste Aktionstage „Nix übrig für Verschwendung“ und der Tiroler Aktionswoche zur Lebensmittelabfallreduktion (Agrarmarketing Tirol GmbH) für ihre Leistung von Umweltlandesrat René Zumtobel in Rotholz geehrt.

Rotholz, 01.10.2025: 134.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle fallen jährlich in der Außer-Haus-Verpflegung an[1]. Eine enorme ökologische, aber auch finanzielle Belastung: Allein in Tirol entsorgten die elf Partnerbetriebe der Branchenplattform United Against Waste 2024 durchschnittlich pro Jahr Lebensmittel im Wert von 120.000 Euro. Um hier gegenzusteuern, hat die Initiative ein breites Angebot für die Außer-Haus-Verpflegung geschaffen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Das Monitoring- und Managementsystem „MONEYTOR“ unterstützt Großküchenbetriebe dabei, ihre Lebensmittelabfälle laufend zu überwachen und mit anderen Standorten zu vergleichen. 242 Standorte beteiligen sich österreichweit bereits an dem Programm, darunter elf Standorte aus Tirol. Die Agrarmarketing Tirol GmbH setzt gemeinsam mit Umweltlandesrat René Zumtobel einen Schwerpunkt auf die Reduktion von Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – bis zu den Konsument:innen. Die Initiative United Against Waste ist für die Reduktion in der Gemeinschaftsverpflegung der zentrale Partner.

Vier Urkunden für TOP-Leistungen bei der Lebensmittelabfallvermeidung gehen nach Tirol

Einmal im Jahr werden die besten MONEYTOR-Standorte rund um den Welttag gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September und im Rahmen der Aktionstage „Nix übrig für Verschwendung“ ausgezeichnet. Die Ehrung der Standorte aus Tirol und Salzburg fand heuer in Kooperation mit dem Land Tirol in der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Rotholz am 1. Oktober statt. Laudator und Ehrengast war Umweltlandesrat René Zumtobel, der das Engagement der Betriebe lobte: „Der doppelte Mehrwert von verantwortungsvollem Umgang mit Lebensmitteln – die Schonung von natürlichen Ressourcen einerseits und die Kostenersparnis andererseits – rechnet sich. Ich freue mich somit, heuer vier Betriebe aus Tirol auszeichnen zu können und hoffe, dass wir mit solchen Veranstaltungen noch mehr Betriebe für das Thema gewinnen können.“

Auszeichnung für Wohnheim Hötting und Wohnheim Reichenau der Innsbrucker Sozialen Dienste © Franz Oss

 

Beim Event überreichte René Zumtobel Urkunden an Vertreter:innen der Innsbrucker Sozialen Dienste für die Wohnheime Hötting, Reichenau und Saggen. Als eines der besten Pflegeheime in Österreich wurde das Heim St. Vinzenz (Innsbruck, verpflegt von Sodexo) ausgezeichnet. Neben den Tiroler Betrieben konnten sich zwei Standorte der Pensionsversicherung über Auszeichnungen freuen. Die Salzburger Kolleg:innen teilten bei der Veranstaltung ihre Erfahrungen aus den Rehazentren Großgmain und Saalfelden. Durch Team-Workshops im Bereich Küche, Wissensaufbau im Bereich Qualitätsmanagement sowie die Einführung von verschiedenen Portionsgrößen, die durch die Patient:innen selbst gewählt werden, konnte das Rehazentrum Großgmain seinen Verlustgrad[2] von rund 25 Prozent auf 3 Prozent senken. Um das Bewusstsein für Probleme und Lösungen auch bei zukünftigen Fachkräften zu schulen, konnten auch 20 Schüler:innen der LLA Rotholz an der Veranstaltung teilnehmen.

Die Rehazentren Großgmain und Saalfelden der Pensionsversicherung wurden für ihre Leistungen in der Vermeidung von Lebensmittelabfällen ausgezeichnet. © Franz Oss

 

[1] Quelle: BMK/Umweltbundesamt, Zahlen für das Jahr 2021, Stand: 2023; siehe auch: Bundes-Abfallwirtschaftsplan Statusbericht 2023

[2] Der Verlustgrad beschriebt das Verhältnis der ausgegebenen Essensmengen zu den entsorgten Lebensmittelabfällen.